REWITA
REWITA - Recycling bergbaulicher Aufbereitungsrückstände zur Gewinnung wirtschaftsstrategischer Metalle am Beispiel der Tailings am Bollrich in Goslar
Projektbeschreibung
Untersucht wird im Rahmen des Projektes REWITA die Rückholung und Aufbereitung von Bergbaurückständen vor dem Hintergrund neu erkannter Wertstoffpotentiale sowie den Problemen der Umweltbelastung und Nachsorgekosten. Im Fokus stehen hierbei neben den Massenmetallen besonders die wirtschaftsstrategischen Metalle Indium, Gallium und Cobalt.
Politik und Wirtschaft sind in den letzten Jahren für die strategische Bedeutung und teilweise Knappheit bestimmter Elemente sensibilisiert worden. Beispiele hierfür sind die Elemente Indium, Gallium und Cobalt, welche essentiell für verschiedenste Produkte sind. Beispiele sind Bildschirmherstellung (Indium), Photovoltaik-Anlagen (Indium/ Gallium), Leuchtdioden (Gallium) sowie die Batterie- und Legierungsherstellung (Cobalt). Hinsichtlich dieser Elemente ist Deutschland zurzeit nahezu vollständig von Importen abhängig. Angesichts der hohen Bedeutung der Elemente für die verarbeitende Industrie stellt die Hebung der lokalen Vorkommen einen großen Beitrag zur Sicherung des High-Tech-Standortes Deutschland dar.
Bergbau-, sowie Aufbereitungs- und Verhüttungsrückstände sind weltweit zu finden und stellen eine große Umweltbelastung dar. Allerdings sind in diesen Rückständen oftmals noch wesentliche Restmengen an Wertstoffen zu finden, sodass die Sanierung dieser Objekte große wirtschaftliche Vorteile bringen kann. Diese Wertstoffe waren zum Zeitpunkt der Produktion entweder nicht Zielelemente oder konnten aufgrund der angewendeten Technik nicht gewonnen werden. Obwohl es für viele Rückstände bereits Ansätze gibt, steht die Entwicklung vor allem bei der Aufbereitung von Bergeteichen (gesammelte Flotationsabgänge) noch am Anfang.
Im Projekt REWITA kommen nun alle diese Entwicklungen und Tendenzen zusammen, weswegen ein großes öffentliches Interesse besteht. Am Beispiel der Bergeteiche des ehemaligen Bergwerks Rammelsberg in Goslar wird das Projektkonsortium ein Verfahren entwickeln, welches die Umweltbelastung und verursachten Nachsorgekosten der Bergeteiche minimieren soll und die Gewinnung der restlichen Wertstoffe ermöglicht. Der Fokus liegt auf den oben genannten wirtschaftskritischen Metallen. Zu den nötigen Planungsschritten gehören die Analyse und Modellierung der anthropogenen Lagerstädte, eine genauere Untersuchung der Wertstoffträger, das Erarbeiten einer Aufarbeitungs- und Hydrometallurgieroute sowie eine ökologische, soziale und ökonomische Betrachtung der Bestrebungen. Besondere Tiefe erlangt das Projekt durch die Beschaffenheit des Materials, da kaum Wissen über die physikalische und chemische Veränderung des Abraums über den Zeitraum der Ablagerung vorhanden ist.
Das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik übernimmt im Rahmen des Projekts die Untersuchung der Aufbereitung und Hydrometallurgie. Hierbei werden die massenrelevanten Wertstoffe (vor allem Baryt) genauso betrachtet werden wie die wirtschaftsstrategischen Metalle Indium, Gallium und Cobalt. Desweiteren werden wesentliche Mengen an Silber und Zink (als Träger der strategischen Metalle) erwartet.
Verbundpartner
- Clausthaler Umwelttechnik-‐Institut GmbH (CUTEC)
- PPM Pure Metals GmbH (PPM)
- Harz-Metall GmbH (HMG)
- Stöbich Holding GmbH & Co.KG, (STÖBICH)
- pdv software GmbH (PDV)
- Prof. Burmeier Ingenieurgesellschaft mbH (BIG)
- Bergbau Goslar GmbH (BBG, assoziierter Partner)
- Technische Universität Clausthal (TUC):
- Institut für Bergbau (IBB)
- Institut für Endlagerforschung (IELF)
- Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (IFAD)
- Institut für Geotechnik und Markscheidewesen (IGMC)
Förderkennzeichen: 033R136G